Lisl Tirsch |
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* 13. Februar 1894 in Wien [2] + 18. August 1984 in Berlin [4] |
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Lisl Tirsch-Kastner war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin und war mit Bruno Kastner verheiratet. |
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Biographie | |||||||
Nach
Engagements am Neuen Operettenhaus Berlin (1919/20) [4], am Corso-Theater in
Zürich (1920-1922) [4] und am Berliner Theater
(1922/23) [4] lernte sie im Jahr 1924 während Proben zur
Revue "Welt ohne Schleier" in Berlin ihren späteren
Mann Bruno
Kastner
kennen.
[1] Kastner
war in diesen Jahren ein beliebter Stummfilm-Schauspieler, inzwischen
jedoch stark eingeschränkt durch ein körperliches
Leiden, das er sich bei einem
Verkehrsunfall im Jahr 1924 in Lugano zugezogen hatte. Davon konnte er
sich nie erholen, was die Ehe zwischen Lisl Tirsch und Bruno
Kastner, die am 9. Mai 1925
[3] geschlossen wurde, bis zu seinen Selbstmord
im Jahr 1932 stets begleitete.
[1] Nach Engagements an diversen Berliner Reinhardt-Bühnen trat Lisl Tirsch in den späten 1920er Jahren regelmässig gemeinsam mit ihren noch immer körperlich stark beeinträchtigten Mann Bruno Kastner auf Berliner Theater-, Kabarett- und Variete-Bühnen mit selbst geschriebenen Sketchen wie "Tonfilm-Fieber" oder "Hier herrscht Ordnung" auf und konnte gute Kritiken damit einfahren. [1] Auf den Selbstmord ihres Mannes folgten mediale und rechtliche Auseinandersetzungen mit Ida Wüst, der ersten Ehefrau von Bruno Kastner, die Lisl Tirsch in Bezug auf die letzten Lebensjahre und den Suizid Kastners schwere Vorwürfe machte. Ihr restliches Leben hinweg war Tirsch damit beschäftigt das Ansehen ihres Mannes in der Öffentlichkeit zu korrigieren. [1] Lisl Tirsch war von Mai 1933 bis etwa Anfang 1938 nominelles Mitglied der NSDAP. Während der Zeit des Nationalsozialismus nahm sie viele jüdische Verfolgte vorübergehend bei sich auf und hat ihnen Lebensmittel zukommen lassen. Darunter war unter anderem Fräulein Elsa Danziger, die bedroht war, deportiert zu werden und die für 4-5 Wochen bei Lisl Tirsch untergekommen ist. Nach ihren eigenen Aussagen wurde Lisl Tirsch von der Gestapo mehrfach in der Prinz-Albrecht-Straße verhört. Nach dem Krieg wurde sie für ihren Einsatz für jüdische Verfolgte mehrfach gewürdigt. [1] In der zweiten Hälfte der 40er Jahre war sie für die DEFA tätig. In den 1950er Jahren unter anderem für den SFB, RIAS, im Hebbel-Theater sowie am Theater in der Kongresshalle. [1] Auch in Kinofilmen und in Fernsehproduktionen wirkte sie mit. Ende der 50er Jahre wurden die Engagements jedoch immer weniger, sodass sie auf Hilfen angewiesen war. [1] |
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Filmographie | |||||||
1959 | Unser Wunderland bei Nacht [5] | ||||||
1957 | Anders als Du und ich [4] | ||||||
1956 | TV-Film: Iwan der Schreckliche [5] | ||||||
1956 | Frucht ohne Liebe [5] | ||||||
Hörspiele | |||||||
1967 | Die Bräutigame der Babette Bomberling [6] | ||||||
Nachlässe, Sammlungen und weiterführendes Material | |||||||
Archiv Sebastian Kuboth - Teilnachlass von Bruno Kastner und seiner Frau Lisl Tirsch-Kastner |
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Verweise | |||||||
www.tv-kult.com/forum - Diskussion
zu Lisl Tirsch-Kastner www.youtube.com - Audio-Mitschnitt, Telefunken-Brettl u.a. mit Lisl Tirsch |
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Quellen | |||||||
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Archiv Sebastian Kuboth / Teilnachlass Lisl Tirsch-Kastner [2] Archiv Sebastian Kuboth / Teilnachlass Lisl Tirsch-Kastner / Geburts- & Tauf-Schein (Zwei Ausführungen von 1900 & 1939) [3] Archiv Sebastian Kuboth / Teilnachlass Lisl Tirsch-Kastner / Bescheinigung der Eheschließung [4] Wikipedia-Artikel zu Lisl Tirsch-Kastner [5] imdb.com [6] https://hspdat.to/?p12=17 Biographie geschrieben von Sebastian Kuboth. |