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Zeitgenössische Kritiken

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 Zeitgenössische Kritiken
 
"Das schwarze Los" heißt - vielleicht zu ernst - die zarte Schäferkomödie, die heute nachmittag ein geladenes Publikum im Union=Theater am Kurfürstendamm mit Enzücken genoß. [...] Es ist kein Zweifel, daß durch diesen Film der Kreis der vielen Anhänger und Freunde Moissischer Kunst noch vermehrt wird." (National Zeitung, 20.10.1913)

"Das Union=Theater hat wieder einen Schlager von hoher künstlerischer Bedeutung an die Oeffentlichkeit gebracht. [...] Mit solchen Waffen kann man wohl die Gunst des Publikums erkämpfen und die Siegeslorbeeren für den Film ernten. Der Union=Palast am Kurfürstendamm führt den Film zurzeit mit sensationellem Erfolge allabendlich auf." (Die Glocke, 1913)

"Ein paar komische Episoden weckten spotnanen Beifall, besonders die sehr primitive Art, in der das Liebespaar Maccaroni verspeiste. Beim betrüblichen Tode des Bajazzo dagegen blieb jedes Auge trocken. Und die Moral? Man gebe uns leiber lustige Films." (Morgenpost, 1913)

"Das Publikum bereitete dme Film eine sehr freundliche Aufnahme" (Berliner Börsen Courier, 21.10.1913)

"Alle günstigen Momente, die es für die Lichtbildbühne geben kann, waren in glücklichster Weise vereinigt: klar aufgebaute Handlung, interessantes Milieu, wundervolle Naturaufnahmen, fein abgestimmte Interieurs, Alexander Moissi als Bajazzo, Paul Biensfeld als Arlechino. [...] Es war ein unbestrittener, großer Erfolg, der verdiente Lohn unbestreitbar großer künstlericher Arbeit, die dem Kino und seinem Streben zur Ehre gereicht." (Berliner Lokal Anzeiger, 21.10.1913)

"Allerdings ist hier auch ein Künstler vom Range Alexander Moissi ausersehen worden, die verschiedenen seelischen Regungen der tragikomischen Figur eines Bajazzo überzeugend darzustellen." (Berliner Neueste Nachrichten, 1913)

"Das scharze Los ist der erste wirkliche Kunstfilm und nicht Hanns Heinz Ewers oder Max Reinhard gebührt dafür der Lorbeer, sondern Moissi, Adolf Paul, John Gottowt und der deutschen Bioscop=Geselschaft." (Zeit am Montag, 1913)

"Die ganze verfilmte Pantomime steht im Zeichen des Herkömmlichen, worüber nur einige in der Eigenart der Technik begründete Bildwirkungen, wie die aufregenden Momente der wilden Flucht hinausgreifen." (A. K., Vossische Zeitung, 1913)

"Vor einem - allzu zahlreich - geladenen Publikum (die Gäste standen in den Gängen und saßen auf Treppenstufen) zeigte sich gestern zum ersten Male Alexander Moissi, der Star der Reinhardtbühne, auf der Leinwand des Union=Palastes am Kurfürstendamm. [...] Allmählich scheinen unsere Bühnenkünstler zu lernen, daß man sich im Film doch ganz anders geben muß als auf der Bühne. Besonders in den tragischen Schlußszenen zeigte Moissi, daß er auch ohne die helfende Kraft des Wortes imstande ist, große Empfindungen wirksam zum Ausdruck zu bringen. - Jedenfalls ist "Das schwarze Los" eines der schönsten und künstlerisch einwandfreiesten Filmdramen, die bisher gezeigt wurden." (Berliner Allgemeine Zeitung, 1913)

"War man nach der künstlerischen Richtung so konsequent wie möglich vorgegangen, so hätte man auch nicht vergessen sollen, einen geschmackvollen Musikanten vorzuspannen, der für die Szeenen die passende Musik zusammenstellte - wenn nicht selbst schrieb." (P.S., B.Z., 1913)

"Der Regisseur John Gottart hat mit seinen Darstellern Gutes geleistet. Und im ganzen läßt sich sagen,d aß dieser Film doch mehr Geschmack und künstlerisches Wollen aufweist als die meisten Werke dieser Art." (Berliner Volkszeitung, 1913)

"Das schwarze Loch (sic!) ist geschmackvoll und voll seiner Reize, und man sieht einen Bajazzo, den Alexander Moissi zwischen Wachen und Traum beseligt darstellt, ganz gern, obwohl man immer möchte, daß dieser Bajazzo, wenn er seine Colombina mit Aug und Nerv umspannt, einmal den Mund öffne zu eines einzigen Wortes Süße." (Kreuz Zeitung, 1913)

"Filmveredelung? Ueber diese zeitgemäße Frage zerbrechen sich seit einigen Monaten schlechtgerechnet zweitausend Menschen in Berlin die Köpfe. Umsonst Ihr Herren! Kunst und Kientopp werden immer nur lockere Beziehungen zu einander unterhalten können." (Tägliche Rundschau, 24.10.1913)
 Quellen
Archiv Sebastian Kuboth (Nachlass des Kameramanns Karl Hasselmann):
- Filmprogramm "Das schwarze Los" (1913)
- Zeitungsartikel